Das Fenster trennt uns von der Welt, sie ist draussen und wir drinnen, stehend oder sitzend, nach draussen blickend. Auch drinnen wollen wir nichts verpassen, Glück und Liebe, Menschen und ihr Leben betrachten, über alles urteilen und vieles kritisieren.
Nur Not, Leid und Katastrophen möchten wir ungern draussen sehen, trotzdem dringen sie durchs Fenster, zu uns hinein. Aber da drinnen ist doch unser Leben(!), draussen sind es immer die anderen, die so etwas erleben oder müssen - man kann nicht alle retten ...
Und wenn man einmal selbst draussen steht und leidend am Boden liegt, weiß man erst um das Glück von einst, als man noch von drinnen alles sehen konnte und das Draussen nicht spüren musste — da lernt man es zu schätzen, wie es ist, wenn das Leben gut zu einem ist.
© Ida Moor
Photo by Fernanda Latronico
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen